Die Digitalisierung hat viele Unternehmen fest im Griff. Auch kleine Betriebe setzen zusehends auf digitale Angebote, um Zeit zu sparen, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und steigende Kosten aus verschiedenen Bereichen abzufangen. Dabei ist die Digitalisierung längst auch in deutschen Handwerksbetrieben ein stets präsentes Thema. Die Versprechen und Hoffnungen, die ihr mit ihr einhergehen, sind groß. Doch wie präsent ist die Digitalisierung im deutschen Handwerk wirklich?
Digitalisierung findet nur langsam Anklang?
Wie in jeder anderen Branche bietet die Digitalisierung auch für das Handwerk viele neue Möglichkeiten. Doch in der Branche breitet sie sich derweil nur langsam aus. Gerade in kleinen Betrieben, die keine oder nur wenige Angestellte haben, ist die Digitalisierung ein Thema, das von den Unternehmern gern auf die Warteliste geschoben wird. Zeit, um sich mit den Lösungen auseinanderzusetzen, haben die meisten Handwerker nicht, denn an den Wochenenden und am Feierabend müssen noch Rechnungen geschrieben und die Buchhaltung abgewickelt werden. Zwar ist auch kleinen Handwerksbetrieben bekannt, dass es auf dem Markt längst Softwarelösungen gibt, die ihnen diese Arbeit abnehmen, genutzt werden sie aber nur sehr selten.
“Das deutsche Handwerk genießt aus qualitativer Sicht weiterhin einen sehr guten Ruf. Doch gerade wenn es um Service und Pünktlichkeit geht, zeigt sich ein gegenteiliges Bild. Das sind viele Betriebe aufgrund eines fehlerhaften Zeitmanagements nämlich nicht mehr.”, fasst Ben Wolf von WERKZEUGPILOT zusammen. Ein Grund hierfür ist der Mitarbeitermangel. Immer häufiger müssen die Chefs wieder selbst mit auf die Baustellen, um mögliche Engpässe auszugleichen. Geeignete Mitarbeiter fehlen, denn Jobs im deutschen Handwerk sind nicht beliebt. Viele Handwerksbetriebe sind daher längst auf andere Lösungen angewiesen, die sie bei einer möglichst effizienten Arbeitsweise unterstützen.
Die Digitalisierung knüpft an diesem Punkt an. Auch wenn sie in vielen Handwerksbetrieben noch nicht angekommen ist, bietet sie den Unternehmen erhebliche Chancen. Durch Smartphone und Tablet ist nicht nur eine stetige Erreichbarkeit gegeben. Sie ermöglichen es auch Daten direkt elektronisch zu erfassen.
Digitalisierung bringt Handwerkern mehr Effizienz
Mit der richtigen Software sowie einem Tablet oder Smartphone können Mitarbeiter schon vor Ort auf den Baustellen die einzelnen Leistungen erfassen. Die Auftragsdaten werden dann gespeichert und können elektronisch weiterverarbeitet werden, sodass das Erstellen von Rechnungen beispielsweise deutlich weniger Zeit braucht.
Gleichzeitig ermöglichen die mobilen Endgeräte den Betrieben auch einen viel schnelleren und umfangreicheren Service. So können Kunden eben nicht mehr nur per Telefon kontaktiert werden. Termine lassen sich so auch per SMS, Messenger oder WhatsApp vereinbaren. Viele Kunden schätzen diese Option, da eine Terminvereinbarung so schneller und nebenbei erfolgt. Für die Handwerker bietet die Digitalisierung den Vorteil, dass Baustellenbilder unterwegs angesehen und Rechnungen direkt beim Kunden ausgestellt werden können. So lässt sich ein Zeitverlust eindämmen und das Geld, das die Handwerker zur Deckung der eigenen Ausgaben brauchen, kommt schneller rein. Diese Chancen erkennen übrigens auch immer mehr Handwerksbetriebe selbst. Schon rund zwei Drittel der Unternehmen zeigen sich nach einer Studie des ZDH mittlerweile offen gegenüber dem Thema und bestätigen, dass die Digitalisierung für sie neue Möglichkeiten mitbringt.
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